Dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist eine progressive (fortschreitende) Herzmuskelerkrankung, die nicht behandelt zur Verschlechterung der Herzfunktion oder zum plötzlichen Herztod führt. Bei der DCM sinkt die Pumpkraft des Herzens. Der Organismus versucht durch verschiedene Mechanismen der Kreislaufregulation den Blutdruck wieder in normale Bereiche zu bringen. Diese führen dazu, dass einerseits vermehrt Flüssigkeit im Körper zurückgehalten wird und andererseits die Gefäße enger gestellt werden. Dadurch muss das schwächere Herz die erhöhte Flüssigkeitsmenge gegen einen durch verengte Gefäße erhöhten Widerstand anpumpen. Dies schafft der Herzmuskel nicht, versucht seine Muskelmasse zu erhöhen und erweitert sich dabei (dilatiert).
Die DCM ist in der Regel erst im mittleren Hundealter mit 5 bis 6 Jahren mit Symptomen verbunden. Jedoch kann durch einen Herzulttraschall mit Farbdoppler die Diagnose bei einem symptomfreien Hund auch schon sehr früh gestellt werden.
Symptome
•Konditionsverlust
•Schwäche
•Husten
•Vermehrtes Hecheln
•Kollaps
•Gewichtsverlust
Vererbung
Bei vielen Rassen ist der Erbang noch nicht vollständig geklärt. Die DCM ist wahrscheinlich multifaktoriell (Genetik und Umweltfaktoren) bedingt. In vielen Rassen sind mehrere Gene an der Entstehung von DCM beteiligt, es wird also polygen vererbt.
Diagnostik
Die Diagnose lässt sich am Besten durch ein Herzultraschall mit Farbdoppler sichern, hierbei werden die Kontraktionsfähigkeit des Herzens und die Größe der Herzkammern überprüft.
Da zunehmend DCM Erkrankungen beim Kelpie bekannt werden, ist eine regelmäßige Untersuchung der Zuchttiere mittels Herzultraschall mit Farbdoppler dringend zu empfehlen. Nur so kann man erreichen, dass DCM in Zukunft nicht zu einem großen Problem wird. Wichtig bei der Untersuchung ist, dass es nur Sinn macht ausgewachsene Tiere ab einem Alter von 2 bis 3 Jahren zu untersuchen. Nachdem sich die DCM über Jahre entwickeln kann, ist eine mehrmalige Untersuchung in einem Hundeleben sinnvoll. Eine Zuchthündin sollte vor jedem Wurf und ein Deckrüde im Abstand von 1 bis 2 Jahren untersucht werden.
Wir bitten alle Besitzer von Kelpies, ihre Herzuntersuchung bei einem Kardiologen durchführen lassen, welcher Mitglied im Collegium Cardiologicum e. V. ( Hier ist die Mitgliederliste in Deutschland, Österreich, Schweiz und Niederlande) ist. Nur diese Kardiologen können die Ergebnisse des Herzultraschalls in eine Datenbank einpflegen.
Eine Auswertung dieser Datenbank kann in drei Jahren durch den Zuchtwart des VDH Herrn René Freimuth erfolgen. Nur so kann der aktuell zuchtbuchführende Verband den Status der Herzerkrankungen beim Kelpie in Deutschland erfassen und darüber entscheiden, ob die Herzuntersuchung wie bei anderen Rassen auch irgendwann zum Prozedere der Zuchtzulassung gehört.
Forschung
Derzeit forscht die Stiftung Tierärztliche Hochschule an DCM, für einige Rassen gibt es bereits Gentests. Um die Forschung zu unterstützen, können Kelpiebesitzer Blutproben nach Hannover senden, Ansprechpartner ist Herr Prof. Dr. Ottmar Distl.
Das Formular steht hier zum Download bereit.